„Karneval einmal rebellisch “ - nun also nicht mehr „klassisch“ ?
Radau, Randale, Rabatz, Radical, Rambazamba, Renitenz, Résistance, Revolution, Revolte, Rebellion!
Na, das kann ja heiter werden!
Doch wie bitte passt das denn zusammen? An diese charmante Mischung aus klassischer Musik, den Klassikern des Karnevals, der Literatur und rheinischem Verzäll, daran hatte man sich gerade gewöhnt, auch mit den Vorlieben des Machers Burkard Sondermeier für die französische Kultur hatte sich sein Publikum angefreundet, da wird das Programm „rebellisch“!
Harter Toback für Köln und seinen „Wohlfühl-Karneval“
Sicherlich blitzte da in den vergangenen Aufführungen seines „Karnevals“ immer wieder rebellisches auf, doch wen das befremdete, der konnte sich mit Anderem im Programm trösten oder beruhigen, einfach drüber hinweghören. Nach dem Motto: So ist der nun mal, das geht schon vorbei, ach der beruhigt sich schon wieder!
Nun denn der Traum vom rebellischen Karneval!
Burkhard Sondermeier zur Camarata Carnival 2021: "Wenn ein Zeitungsredakteur nachfragt, wie ich denn meine künstlerische Tätigkeit beschreiben möchte, was mich bewegt, so ein Programm zu konzipieren, dann höre ich mich manchmal Antworten geben, mit denen ich mich selbst überrasche. Früher hat mich das im Nachhinein oft verunsichert, heute amüsiert es mich, was ich dann so über mich geschrieben lesen kann.
Stell ich mir nun selbst einmal diese Frage, ist es gar nicht so einfach sie zu beantworten. Fast so schwer wie die Königsdisziplin der Maler: das Selbstportrait. Da fehlen mir oft die Worte.
In „Des Knaben Wunderhorn“ fand ich ihn den „Zeitvertreiber“, und ich fühlte mich angesprochen. Manch einer nennt mich einen „Spaßvogel“, das trifft nicht und wenn nur zum Teil zu. „Unfügler“ damit kann ich mich anfreunden in der doppelten Bedeutung dessen der Unfug macht und mag und der Unzusammenhängendes so fügt, dass es einen Sinn im Unsinn ergibt. „Sorgenscheucher“ der wäre ich wohl gerne. Würde mir die eigenen vertreiben und euch keine bereiten, aber so einfach geht das nicht, Sorgen gibt es so viele wie Krähen, und die kann man nur verscheuchen nicht mehr, denn nach dem Schreck sind sie alle wieder da.
Drum mach ich das, was ich nun treib,
für kurze Zeit entflieh‘n der Wirklichkeit."
Ensemble
Burkhard Sondermeier - Der Baas
Igor Kirillov - Pianist / Organist
Johann Peter Taferner - Klarinette
Jola Shkodrani - Violoncello