„Wir oder ich?“ – Veranstaltungsreihe zum solidarischen Individualismus
In unserer Gesellschaft ist eine starke Konzentration auf das „Ich“ zu beobachten; ein „Ich“, das mit einem fehlenden Verständnis für andere Meinungen und Lebensentwürfe einhergeht. Wir erleben eine verhärtete Debattenkultur, in der über anstatt miteinander gesprochen wird. Wir müssen uns daher aktiv um unsere Gesellschaft kümmern.
Dafür ist der Austausch notwendig: Wir müssen verstehen, welche Probleme vorliegen, welche sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen unsere Gesellschaft(en) zurzeit durchleben und welche Auswirkungen das auf die einzelnen Menschen hat. Denn Menschen sollen sich weiterhin entfalten und ihre eigenen Entscheidungen treffen können – wir benötigen aber trotzdem immer auch einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt, einen „solidarischen Individualismus“. Seit dem Jahr 2020 beschäftigen wir uns daher aus verschiedenen Blickwinkeln mit unserer Demokratie und den Menschen, die in ihr leben.
Veranstaltung 06. Oktober 2024: Die Zukunft ist positiv! Die Zukunft ist machbar!
Ausgangspunkt der diesjährigen Veranstaltung sind die Europa- und Landtagswahlen. Seit Juni bzw. Anfang September wissen wir, dass unsere Demokratie noch stärker als bisher von rechten Parteien
angegriffen wird.
Doch eines ist sicher: Unsere Demokratie muss immer wieder und weiterhin stabilisiert werden. Dazu ist es notwendig, dass wir alle die Bedeutung der Demokratie verstehen und vor allem eine Vision haben, wohin wir uns entwickeln können und sollten. Denn die Menschen in Deutschland sehnen sich danach, in eine positive Zukunft sehen zu können. Egal ob Klimawandel, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Sicherung des Einkommens, Wertschätzung der eigenen Person: Ja, es gibt viele Probleme und Herausforderungen. Aber es gibt eben auch überzeugende politische und gesellschaftliche Konzepte und es gibt viele engagierte Menschen, die sich für eine positive Veränderung einsetzen. Wir wissen um die Probleme, es ist endlich Zeit, diese kreativ und konstruktiv anzugehen – und zwar nicht gegeneinander, sondern gemeinsam!
Daher haben wir Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und ehemalige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) eingeladen. Seit vielen Jahren engagiert sie sich gegen Ungleichheit(en) in der Gesellschaft und beforscht diese. Besonders Bildungsbenachteiligungen von Jugendlichen und die Bedingungen für gute Arbeit stehen in ihrem Fokus. In Ihrem Vortrag beleuchtet sie, welche Spannungsfelder (heute oft „Triggerpunkte“ genannt) sie in gesellschaftlichen Debatten wahrnimmt, aber auch, welche Möglichkeiten und positive Beispiele an Solidarität sie beobachtet. Wie können wir konstruktiv und gemeinsam an den Themen arbeiten?
Jörg Schönenborn ist Journalist, Programmdirektor des WDR für Information, Fiktion und Unterhaltung sowie Koordinator Fernsehfilm der ARD. Gerade die öffentlich-rechtlichen Medien wurden in den
vergangenen Jahren oft von Rechten und der AfD angegriffen. Gleichzeitig produzieren sich diese in Talkshows und Sendungen immer wieder neu. Benötigt es ein Umdenken im Journalismus? Wo müssen Grenzen gesetzt werden, damit eine teilweise als rechtsextrem eingestufte Partei ihre menschen-Seite 2 von 2 und demokratieverachtende Politik nicht weiter äußern kann; wann ist eine Auseinandersetzung notwendig? Wie können hierbei Medien wieder als konstruktives und wichtiges Element von Demokratie wahrgenommen werden?
Sophie Koch wurde Anfang September für die Dresdner Neustadt in den Sächsischen Landtag gewählt. Als überzeugte Antifaschistin und stellvertretende SPD-Landesvorsitzende möchte sie sich für eine stabile Demokratie einsetzen, die junge Menschen auf dem Land und der Stadt erreicht und begeistert. Wie blickt sie auf die nächsten fünf Jahre Sächsischen Landtag? Welche Entwicklungen und Menschen motivieren sie?
Heinrich Schafmeister ist vielen aus zahlreichen Fernsehproduktionen bekannt. Weniger bekannt ist, dass er sich auch gewerkschaftlich engagiert: So gehört er zu den Gründungsmitgliedern des Bundesverbandes Schauspiel (BFFS), der größten Berufsvertretung der Arbeitnehmer:innen der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Welche Entwicklungen machen ihm und seinen Kolleg:innen Hoffnung? Was benötigt eine kreative und aktive deutsche Kulturlandschaft? Auf der Veranstaltung diskutieren die Podiumsgäste ausgehend von Jutta Allmendingers Vortrag, welche verschiedenen Elemente für die Sicherung der Demokratie notwendig sind, welche Ansätze sie als vielversprechend einschätzen und was ihre persönliche Zukunftsvision ist.
06. Oktober 2024, 12:00-14:00 Uhr (Einlass 11:30 Uhr)
Volksbühne am Rudolfplatz (Köln)
Veranstalter:innen: Carolin Kirsch, Lena Teschlade, Jochen Ott
Hallo Zukunft, schön dich zu sehen!
Ablauf
Musik: Champs
Begrüßung: Carolin Kirsch, Lena Teschlade und Jochen Ott
Vortrag: Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger (Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und ehemalige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB))
Diskussion: Jörg Schönenborn (Journalist, Programmdirektor des WDR für Information, Fiktion und Unterhaltung)
Sophie Koch (Landtagsabgeordnete des Sächsischen Landtags)
Heinrich Schafmeister (Schauspieler und Gewerkschafter)
Abschlusswort
Tickets sind bei KölnTicket zu erwerben. Als Versandart am besten „Ticketdirect“ auswählen, da ansonsten das Ticket für einen Aufpreis per Post versendet wird.
Hinweis: Am 06.10. findet auch der Köln Marathon statt. Die Volksbühne ist zugänglich, jedoch können Bahnzeiten abweichen und Parkmöglichkeiten eingeschränkt sein. Hier ist der Streckenverlauf einzusehen. Als SPD, als Zivilgesellschaft haben wir die wichtige Aufgabe, uns gegenseitig zuzuhören und zu unterstützen. Wir freuen uns auf die Diskussionen und die gemeinsame Veranstaltung!
Rückfragen bitte an Robert Höller: robert.hoeller@landtag.nrw.de
Die Kölner Landtagsabgeordneten Jochen Ott, Carolin Kirsch und Lena Teschlade